Die Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN sieht Krankheit nicht als Ereignis, das lokalisiert an einem bestimmten Organ oder Gewebe abläuft, sondern als Geschehen, das den gesamten Menschen in allen Bereichen betrifft – sowohl auf der körperlichen als auch auf der seelisch-geistigen Ebene. Auch wenn sich die Symptome einer Krankheit an einem begrenzten Bereich zeigen, ist dennoch das gesamte „System Mensch“ davon betroffen. Daher spricht man auch von „systemischer“ oder auch „ganzheitlicher“ Denk- und Arbeitsweise. Krankheitssymptome sind also die lokalisierten Zeichen einer Störung im Gesamtorganismus. Für die Behandlung bedeutet dies in logischer Konsequenz, dass auch die Therapie den gesamten Organismus ansprechen sollte.
Seit zweieinhalb Jahrtausenden besitzt Europa ein eigenständiges Medizinsystem, das heute unter dem Begriff Traditionelle Europäische Naturheilkunde zu neuem Ansehen gelangt. Die europäische Heiltradition hat ganz verschiedene Wurzeln, die zurück reichen ins alte Griechenland und zu den Arabern, zu den keltischen Druiden und zu den Bibliotheken und Kräutergärten der Klöster.
Die zentrale Grundlage der heutigen TEN – die Lehre von den vier Säften – wurde um 500 v. Chr. vom griechischen Arzt Hippokrates von Kos und seinen Nachfolgern erstmals schriftlich festgehalten. Für über 2000 Jahre blieb es das beherrschende Medizinsystem Europas.